Immer mehr Abiturienten entscheiden sich für eine Ausbildung als Karriereweg, insbesondere in Bereichen wie Software-Entwicklung, Marketing und Medien. Laut dem Statistischen Bundesamt hatten im Jahr 2021 fast 30 Prozent der angehenden Auszubildenden die Berechtigung für ein Studium an Universitäten oder Fachhochschulen. Dies entspricht einem Anstieg um etwa sieben Prozentpunkte in den letzten zehn Jahren. Dennoch stellen Absolventen mit Realschulabschluss mit 41,4 Prozent weiterhin die größte Gruppe der neuen Auszubildenden dar. Der Anteil der Hauptschüler liegt bei 24 Prozent, während Schulabgänger ohne Abschluss nur 2,8 Prozent ausmachen.
Besonders in den Bereichen Software-Entwicklung, Marketingkommunikation und Medienkaufleute sind Abiturienten als Azubis stark vertreten. Hier werden fast ausschließlich Bewerber mit mindestens Fachhochschulreife eingestellt. Realschüler hingegen wählen häufiger die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker oder zur medizinischen Fachangestellten.
Die höhere schulische Vorbildung führt dazu, dass Abiturienten mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Ausbildung in dem Unternehmen abschließen, in dem sie sie begonnen haben. Nur 16,5 Prozent der Abiturienten beendeten vorzeitig ihren Ausbildungsvertrag, verglichen mit 24,9 Prozent bei Realschülern und 38,5 Prozent bei Auszubildenden ohne Hauptschulabschluss. Ein vorzeitiger Abbruch muss jedoch nicht zwangsläufig das Ende der Ausbildung bedeuten, da viele Azubis den Betrieb wechseln oder einen anderen Lehrberuf ergreifen.
Insgesamt zeigt sich ein positiver Trend, dass immer mehr junge Menschen mit Abitur den Wert einer praxisorientierten Ausbildung erkennen und diese als vielversprechenden Einstieg in das Berufsleben betrachten. Die steigende Zahl der Abiturienten in Ausbildungsberufen könnte auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel in bestimmten Branchen zu mildern und junge Talente gezielt zu fördern.
Foto von cottonbro studio